Zürichsee-zeitung - Januar 2024
Karate - ein Sport für die ganze Familie

Ein typischer Samstagmorgen der Familie van Staden – Elka und ihr Vater Tom haben gerade ihr Training beendet, Ezra steht bereit für seine Lektion und Thomas wird eine Stunde später sein Training beginnen.
Die drei Kinder sowie der Vater der Familie van Staden trainieren im Kimura Shukokai Karate Dojo in Adliswil. Thomas (13), ist Träger des 1. Dan (Schwarzgurt), Ezra (8) ist Braungurt und Elka (10) sowie ihr Vater Tom tragen den grünen Gurt.
Der Beginn – das Bonsai-Karate
Vor etwa 8 Jahren begann das Karate-Abenteuer der Familie van Staden. Die Eltern schickten den ältesten Sohn, Thomas, ins Karate, mit dem Ziel, sein Selbstbewusstsein zu stärken.
Er startete mit dem Bonsai-Karate, das sich speziell an 4-5-jährige Kinder richtet. Hier erhalten die Kinder spielerisch einen ersten Einblick in die Welt des Karate, mit dem Fokus auf die Förderung ihrer koordinativen und kognitiven Fähigkeiten.
Mit 6 Jahren wechselte Thomas zum traditionellen Karate, wo der Schwerpunkt vermehrt auf dem Erlernen der verschiedensten Block-, Schlag- und Kick-Techniken liegt. Der gegenseitige Respekt, die Konzentration sowie die Körperkontrolle spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Das Karate half Thomas nicht nur ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln, sondern wurde über die Jahre zu einer Passion, die er auch seinen jüngeren Geschwistern, Elka und Ezra, weitergegeben hat.
Für Elka dient das Karate nicht nur als Ventil, um überschüssige Energie abzubauen, sondern es hat sie auch gelehrt, ihren Mitschüler:innen und Lehrer:innen stets mit Respekt zu begegnen. Dies kommt ihr nicht nur im Dojo, sondern auch im alltäglichen Leben zugute.
Karate als Leistungssport
Nach mehreren Jahren regelmässigem Training und dank guten Leistungen an nationalen Turnieren wurde Thomas 2022 ins Nationalkader aufgenommen. 2022 holte er an der Heim-EM in Adliswil gleich 3 Medaillen und letztes Jahr wurde er Vizeweltmeister im Kumite (Kampf) und gewann zudem die Bronzemedaille in Kata (Schattenkampf).
Als Mitglied des Schweizer Kaders ist sein Training intensiver und leistungsorientierter als das seiner Geschwister. Für Elka und Ezra ist aber klar, dass sie eines Tages ebenfalls Teil des Schweizer Kaders sein wollen.
Als Träger des schwarzen Gurtes hat Thomas zusätzliche Verantwortung sowie eine wichtige Vorbildfunktion. Seit letztem Sommer gibt er als Hilfstrainer sein Können an tiefer-gradierte Karatekas weiter.
Es ist nie zu spät, mit dem Training zu beginnen
Nachdem Tom und Michelle ihre Kinder jahrelang begleitet haben, begann Tom Anfangs 2023 selbst mit dem Karate-Training. Die anfängliche Skepsis, ob eine neue Sportart in seinem Alter noch sinnvoll ist, legte sich rasch. Schnell hat ihn die Begeisterung für die Kampfkunst gepackt und das Training wurde zu einem festen Bestandteil seiner Woche.
Für Tom ist das Karate ein wichtiger Ausgleich zu seinem stressigen Arbeitsalltag. Das Training ist für ihn eine Art Meditation, in der er jede Minute körperlich und geistig präsent sein muss. Hauptsächlich betreibt er den Sport, um seine physische und mentale Fitness zu unterstützen.